#3 Wasserkraft - Wishi tai duia

 

Brigid, die jungfräuliche, auf der Schwelle zwischen Wasser und Feuer geborene Frühlingsgöttin unserer keltisch-germanischen Vorfahren, bringt alles im Winter Erstarrte wieder ins Fließen. Ihre Zeit beginnt zu Imbolc und reicht bis Walpurgis/Beltane, wenn sich aus der jugendlich-reinen Kraft die erwachsene Fülle und Reife entfaltet.
Zu Brigid gehört das Wasser in all seinen fließenden, sprudelnden Formen. Es findet immer seinen Weg, unterirdisch im Verborgenen und oberirdisch, klar zutage tretend. Es spült die losen Dinge weg, wäscht die Dinge rein, bringt Inneres nach Außen. Im Jahreskreis beschirmt sie zur Imbolc-Zeit das Erwachen in der Natur und alles, was sich bereit macht, bald hervorzubrechen. Damit wohnt ihr eine große schöpferische geistige Kraft
inne, Poesie.
Foto: w.r. wagner, pixelio                                                                                                                           Wie wir sie auch nennen, wir sind immer in den Situtionen mit dieser Kraft verbunden, wenn wir Gedanken in Worte fassen, uns etwas ausdenken, wenn im Inneren etwas erahnen, etwas Gestalt annimmt, die wir dann beginnen, in der Welt unserem Handlungsspielraum, umzusetzen. Nichts entsteht, was nicht zuerst sich im Inneren kreiert. Und dieser Prozess hat viel mit der Kraft des Wassers zu tun. Wir sprechen von Flow, von sprudelnden Ideen, von Wellen, auf denen wir reiten. Es braucht dafür sowohl das ruhige, stetige Fließen als auch das unbändige Emporschießen, die Eruptionen, wenn uns etwas ins Bewußtsein schießt. In der Balance können sich die Dinge gut entwickeln. Zuviel ruhiges Fließen lässt die begeisterten Impulse vermissen, zuviel Emporschießen verschleudert seine Kraft und verzettelt sich, kommt nicht voran.


Das Ritual für heute:

Wie auf der Imbolc-Startseite schon beschrieben, möchte ich 3 Rituale für die Imbolc-Zeit anregen. Nach dem Vollmondfest gibt es nun 3 mehrtägige Rituale zu den Imbolc Themen. Das erste Ritual begleitet und heute und morgen.

Wiederholt das Ritual von gestern. Geht hinaus und lasst Euch auf die Kälte ein, wie gestern beschrieben. Danach taucht in die heißen Fluten unter der Dusche. Richtet Eure Aufmerksamkeit dabei heute aber besonders auf das Wasser in seinen mannigfachen Erscheinungsformen. Es ist um Euch und in Euch. Fließt Ihr? Sprudelt Ihr? Steht das Wasser? Gibt es ein Sehnen?
Nehmt es wahr, enfach so, wie es für Euch ist. Wenn Ihr mögt, schreibt es auf und Eure Gedanken dazu - ein Akt der Schöpfung.


Der Gesang zur Kraft des Wassers ist:

Wishi tai duia
youtube

A
Wishi tai duia duia duia,
A
wishi tai duia, duia, he.    2x
A
Washa ta neya, heya, heya,
A
washa ta neya, heya, he.    2x

T/M: Sean Porter, Native Americans

Übersetzung:

Noten

CD: Canto Street Band "Walking tree" ab Frühling 2021 hier erhältlich